Straßenfotografie ist ein interessantes Genre der Fotografie, dass ich bis Oktober 2011 zumindest mit einem schielenden Auge immer im erweiterten Blickfeld hatte. Man betreibt Straßenfotografie mit dem Ziel, das Leben auf der Straße bzw. in der Öffentlichkeit zu erfassen bzw. zu dokumentieren.

Leider ist die Gesetzeslage in Deutschland hinsichtlich der Straßenfotografie sehr restriktiv, denn jeder hat in Deutschland das Recht auf das eigene Foto und kann nicht ohne weiteres abgelichtet werden.

Straßenfotografie in New York

Ganz anders sieht die Gesetzeslage bezüglich der Straßenfotografie in New York aus, denn dort darf man Menschen in der Öffentlichkeit fotografieren. Da ich mich im Oktober 2011 in New York aufhielt, hatte ich endlich die Gelegenheit, das Stadtleben mit der Kamera punktuell zu erfassen. Meine erste Anlaufstation für die Straßenfotografie in New York war der Central Park im Herzen von Manhattan an einem Samstagnachmittag. Mehr Erfahrung konnte ich in den folgenden Tagen noch mit meinem Freund Roy Speller, seinerseits langjähriger begeisterter Straßenfotograf, am Times Square sammeln und schließlich nutzte ich die Gelegenheit, mir vor Ort ein eigenes Bild zu #OccupyWallStreet zu machen und meine persönlichen subjektiven Eindrücke  fotografisch zu dokumentieren.

Zunächst einmal möchte ich heute einige Impressionen von meinem ersten Spaziergang der Straßenfotografie  (durch den Central Park in New York) vorstellen, in weiteren Blogeinträgen werde ich nach und nach auf die anderen Spaziergänge eingehen.

Mein Weg zur Straßenfotografie

Mein Weg zur Straßenfotografie wurde durch drei verschiedene Quellen möglich:

1. Inspiriert zur Straßenfotografie wurde ich durch Beiträge von Thomas Leuthard bei Google+. Auch wenn ich nicht mit allen seinen Thesen zur Straßenfotografie übereinstimme, so bin ich dennoch fasziniert von seiner Arbeit, die sich unter anderem auf seiner Homepage 85mm.ch bewundern lässt.

2. Im letzten Winter freundete ich mich mit dem Straßenfotografen Roy Speller in New York an. Ich bewundere seine extrovertierte Herangehensweise an die Menschen und die Bilder, seine Straßenfotografie aufgrund dieser Vorgehensweise produziert.

3. Martin Gommel von Querfeldein hatte die Gelegenheit, dieses Jahr eine Woche in New York zu verbringen, um Straßenfotografie zu betreiben. Die Bilder, die er gemacht hat, sind eine weitere Inspirationsquelle.

Stilmerkmale meiner Straßenfotografie

Straßenfotografie ist nicht notwendigerweise in schwarz-weiß gehalten. In der Tat nehme ich alle meine Aufnahmen im RAW-Format auf, da ich mir vorbehalte, meine Aufnahmen zu einem späteren Zeitpunkt, an dem ich möglicherweise mehr über die digitale Bildbearbeitung gelernt habe, jeweils neu zu bearbeiten. Ich habe mich für die Veröffentlichung meiner ersten Bilder der Straßenfotografie jedoch dazu entschieden, zunächst meine Bilder in schwarz-weiß zu veröffentlichen. Für diese Entscheidung sprechen zum einen der in der Straßenfotografie weit verbreitete Ansatz, Bilder in schwarz-weiß zu präsentieren, zum anderen liegen aber auch einige Vorteile für mich auf der Hand:

1. Es fallen jegliche Farbinformationen weg. Die Wahrnehmung wird somit auf die Konturen gelenkt und nicht auf die farbige Komposition.

2. Bei einigen schwarz-weiß Bildern benutze ich ferner Vignettierungen.Durch die Vignetierung wird der Blick des Betrachters noch stärker auf das eigentliche Geschehen der Bildkomposition geführt als bei einem nicht vignettierten Bild.

3. Oft einhergehend mit der Vignettierung setze ich einen Filter ein, der die Bilder grobkörnig wirken lässt. Damit werden feine Details ausgeblendet und das abgelichtete Motiv verstärkt ikonisiert.

Die Fokussierung auf das Essentielle eines mir wichtig erscheinenden Motivs erscheint mir derzeit als der plausibelste Zugang zu einer dokumentierenden Straßenfotografie.

Share This