Wir haben alles gegeben. Wir hatten eine ganz gute und vor allem faire Presseresonanz. Da muss man dem Herrn Merz von der SPD Gießen sicherlich besonders danken, denn ohne seinen politischen Altersstarrsinn währe es dazu nicht gekommen. Wir wurden von den Bürgern an den Infoständen gut wahrgenommen und anders als in vorherigen Wahlkämpfen nicht mehr beschimpft, bespuckt oder bedroht. Stattdessen haben wir noch mehr Interesse für die Zukunft generiert (etwa bei Kulturschaffenden und Ausländerbeiräten). WIR waren deutlich mehr helfende Hände und haben durch die Presseporträts unterschiedliche, aber dennoch kohärente Facetten *einer* Partei gezeigt. So hätten Piraten in der Vergangenheit handeln und auftreten sollen, um das Vertrauen der Wähler mit Würde zu behandeln. Unser Problem ist es, dass dieses Bild vom Bild der zerstrittenen Chaoten, das größtenteils auf anderen Ebenen entstand, überlagert wird, überall und scheinbar ausnahmslos. Es wird bei dieser Wahl nicht um uns gehen, sondern um eine Projektion. Ann alle Helfenden: Nehmt es also bitte nicht persönlich, falls wir eine Schlappe kassieren!

Eine weitere große Unbekannte ist die Auswirkung des Online-Wahlkampfes, denn wir waren wohl die einzigen, die Werbung bei Facebook und Google platziert haben. Wir haben auf diesem Weg sehr viele Menschen im Landkreis erreicht. Vor allem dieses Alleinstellungsmerkmal könnte ein Bonus sein. Es ist also alles möglich, sogar ein außerordentlich positives Wahlergebnis. Auf jeden Fall, so oder so: Danke!

Heute Abend geht es im Rathaus Gießen nur um Trendergebnisse, also noch nicht um die Frage, wer von uns einzieht, insofern wir dies überhaupt schaffen. Ich werde also wiederum wahrscheinlich dort nicht vor Ort sein. Ein Fazit gibt es, sobald das amtliche Endergebnis feststeht. Eines steht ja zwischenzeitlich unabhängig davon schon fest: die stärkste Kraft sind einmal mehr die Nichtwähler!

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