Ich möchte mich ganz herzlich bei allen Wahlkämpfern bedanken, die sich einmal mehr für die Ideen der Piratenpartei – diesmal im Rahmen eines an sich kommunalen Personenwahlkampfes zur OB Wahl und zur Landratswahl im Kreis Gießen – eingebracht haben. Wie ich aus erster Hand in der Vergangenheit erlebt habe, ist es für Piraten nicht selbstverständlich, sich im Rahmen eines Personenwahlkampfes zu engagieren.

Mein Dank gilt zunächst ausdrücklich meiner Frau, meinem Sohn, dem Schatzmeister des Kreisverbandes Gießen, Thomas Jochimsthal sowie Ralf Praschak, den ich beim letzten Kreisparteitag ein wenig gegen seinen Willen zum Vortänzer im KV gemacht habe, sowie seiner Tochter Elena, die sich mehrfach tatkräftig für uns eingesetzt hat. Ohne die Unterstützung der bessere Hälften der beiden anderen Vorstandsmitglieder im Kreisverband Gießen wäre der Wahlkampf so ebenfalls nicht denkbar gewesen.

Am Anfang des Wahlkampfes stand die Aufstellungsversammlung, bei der ich für mich vollkommen unvorbereitet und unerwartet aus Gründen der Parteiraison in die Kandidatur geschlittert bin. In diesem Zusammenhang danke ich denjenigen, die (Partei-)Öffentlichkeit hergestellt haben, d.h. @dajana, Iwan und dem Berichterstatter vom Gießener Anzeiger sowie den Mandatsträgern @_RTF_ und @pirat_fred, die mich in piratenüblicher Manier ins kalte Wasser geschmissen haben.

Im Rahmen unserer Materialbestellung wurden wir vom Landesvorstand der Piratenpartei Hessen finanziell unterstützt. Das Material hätten wir aber niemals unter die Leute verteilt bekommen ohne unsere Freunde aus dem Auenland, @frauklaus und @mauidelax sowie den Marburger Piraten @dajana, Michael Weber, @Zuwarten, dem ewigen Wahlkämpfer @mib303 und seinen ebenfalls bei uns erschienenen nordhessischen Piraten @ChristianHachm, Jonas Boungard und Boris Benke, dem Gießener Freibeuter @cflei sowie dem Landesvorsitzenden @volkerberkhout.

Eingehende Anfragen von Bürgern haben wir grundsätzlich im Schwarm kollaborativ in Pads beantwortet, auch wenn jeweils einer der beiden Kandidaten letztlich für die Antworten die Verantwortung tragen musste. Mein Dank gilt daher @dieseratze, @floergie, “Paula”, @tombrin und den zahlreichen weiteren anonymen Mitbeantwortern der Fragen.

Das sind also mindestens 27 Menschen, die zumindest teilweise dazu beigetragen haben, dass der Wahlkampf überhaupt stattfinden konnte.

Ihr seid klasse, danke!

Ein Wahlkampf hinterlässt jedoch auch Spuren. Zum einen wurde mir bewusst, wieviel Zeit ich für die Piratenpartei verbringen kann. Anders als andere Hobbies, ist das ehrenamtliche Engagement für eine Partei jedoch nicht befriedigend und mit nur wenig marginaler Anerkennung verbunden. Das fängt mit den Pöbeleien des ehemaligen Fraktionsvorsitzenden der Stadtfraktion Gießen @Oeschipedia an, zieht sich durch die parteipolitische Konkurrenz hindurch, die versucht hat, mittels einer Plakatposse Piraten unredliches Verhalten unterzuschieben und kulminiert in Verschwörungstheoretikern und angehörigen anderer Parteien, die uns regelmäßig an Infoständen Zeit klauen oder gar beschimpfen. Glücklicherweise blieb dies im Wahlkampf 2015 anders als im Wahlkampf 2013 die Ausnahme und das Klima war 2015 ganz anders als 2013. Ob sich dies im Wahlergebnis niederschlägt, wird sich zeigen.

Wenn ich die zahlreichen Helfer im Hinterkopf behalte und einen Blick in Richtung Kommunalwahl 2016 werfe, wird mir jedoch unmissverständlich bewusst, dass wir solch einen Wahlkampf in Gießen nicht mit einem Kernteam von drei Menschen stemmen können, denn trotz der zahlreichen Helfer war es zu wenig, was wir tun konnten und es war aufreibend für diejenigen, die sich engagiert haben. Es wird sich in den kommenden Wochen und Monaten zeigen, ob die erfreulicherweise kurz vor Schluss des Wahlkampfes hinzugekommenen Interessierten dabeibleiben und wo die Reise dann hin geht. Persönlich tendiere ich völlig unabhängig vom Ausgang der Wahl dazu, zukünftig solch eine Kandidatur in dieser Form nicht nochmals mitzumachen.

Zuwider ist mir zudem zum einem das politische Schaulaufen der Politikamateure der anderen Parteien, die zum Augenschein gekommenen Eitelkeiten und das von einigen Medienschaffenden pflichtbewusst vorgeheuchelte Interesse, und das bei einer Wahlbeteiligung, bei der einmal mehr die Partei der Nichtwähler höchstwahrscheinlich der Sieger sein wird. Es geht um die Menschen, mit ihnen und für sie muss Politik gemacht werden, zum Gemeinwohl aller und nicht zur Pflege parteipolitischer Eitelkeiten. Da ich unter anderem aus diesem Grund nicht zu der Wahlparty in Gießen erscheinen werde und stattdessen im Landkreis anfange zu deplakatieren, habe ich für die Presse und andere Interessierte einen Fazitgenerator erstellt.

Landratswahl 2015 Fazit Generator

Da ich am 14.06.2015 ab 18 Uhr mit der Deplakatierung anfange und die Presse ein Statement zum Ausgang der Wahl wünscht, habe ich einen kleinen Fazitgenerator erstellt.

Ich gratuliere der Amtsinhaberin Anita Schneider zur Wiederwahl und gebe ihr mit auf den Weg, dass sie in Ihrer zweiten Amtszeit die von ihr im Wahlkampf als leere Worthülsen verwendeten Begriffe Transparenz und Bürgerbeteiligung endlich aufrichtig mit Leben füllen möge, denn schließlich hatte sie schon eine Amtszeit hinter sich und ich konnte in diese Richtung keine ernsthaften Bemühungen feststelle.

Ich gratuliere Herrn Verhoff zum Gewinn der Wahl und wünsche mir von ihm, dass er sich weiter für die Integration durch Sprache einsetzt. Leider konnte ich keinerlei Bemühungen seiner Partei auf Hessenebene in diese Richtung beim Hessischen Kinderförderungsgesetz feststellen. Vielleicht mag er sich ja im Rahmen seiner Möglichkeiten innerparteilich dafür einsetzen, dass diese im Bereich der frühkindlichen Bildung gewichtet wird.

Huch, da haben Sie sich wohl verklickt. Macht nichts, kann jedem mal passieren. Bitte wählen Sie den oder die Siegerin aus.

Im Vorfeld der Wahlen hörte ich immer wieder von Menschen, dass sie gar nicht wissen, was ein Landrat sei und welche Funktion er habe. Das dadurch verbundene geringe Interesse äußerte sich etwa auch darin, dass bei der Mitmachzeitung Gießener Zeitung keinerlei Fragen an die Kandidaten, trotz mehrerer Aufrufe, vorab eingegangen sind. Mit einer Wahlbeteiligung von unter 30 % sollten sich alle demokratischen Parteien fragen, was sie falsch gemacht haben, denn ich sehe solch eine niedrige Wahlbeteiligung als eine Farce.

Im Vorfeld der Wahlen hörte ich immer wieder von Menschen, dass sie gar nicht wissen, was ein Landrat sei und welche Funktion er habe. Das dadurch verbundene geringe Interesse äußerte sich etwa auch darin, dass bei der Mitmachzeitung Gießener Zeitung keinerlei Fragen an die Kandidaten, trotz mehrerer Aufrufe, vorab eingegangen sind. Mit einer Wahlbeteiligung von unter 50 %, aber immerhin doch mehr als 30 % sind wir in einem Bereich gelandet, bei der die Partei der Nichtwähler wieder einmal einen bedeutsamen Sieg errungen hat. Warum nur?

Eine Wahlbeteiligung von über 50% ist ein völlig unerwarteter, aber zumindest ein kleiner Erfolg für die Demokratie! Ich möchte den Menschen danken, die sich Gedanken über die Zukunft unseres Landkreises gemacht haben.

Ein Wahlergebnis von unter 2% ist enttäuschend und nicht das, was ich erwartet habe. Es entspricht dem, was mein Parteikollege aus dem benachbarten Kreis Marburg-Biedenkopf 2013 als Landratskandidat holte und liegt deutlich unter der für Piraten internen Messlate von 6% bei einer Landratswahl (dieses Ergebnis erzielten wir im Land-Dill-Kreis). Das Ergebnis zeigt für mich persönlich, dass auch wenn wir zuletzt durch unsere Beteiligung an der Wahl sogar neue Mitstreiter gefunden haben, bei einer strengen Kosten-Nutzen-Rechnung sich die Wahlteilnahme leider nicht gelohnt hat.

Ein Wahlergebnis von zwischen 2 und 5 % ist das, was wir auch sonst bei Wahlen im Kreis Gießen geholt haben, wobei unsere Hochburgen nunmehr traditionell schon klar in der Universitätsstadt Gießen anzusiedeln sind und die Situation im ländlichen Raum für uns eher schwierig. Schön ist es, dass wir zuletzt durch unsere Beteiligung an der Wahl sogar neue Mitstreiter gefunden haben, denen mein ausdrücklicher Dank gilt.

Mit einem Ergebnis zwischen zwei und drei Prozent liegen wir ähnlich wie zuletzt die Piraten bei der Landratswahl Darmstadt-Dieburg. Das Ergebnis ist leicht enttäuschend, aber ich hatte vorab damit intern gerechnet.

Ein Ergebnis von über 3 Prozent ist für uns leicht ermutigend und besser als das Ergebnis zuletzt in Darmstadt-Dieburg.. Es ist auch besser als das, was ich intern vorausgesagt habe. Insbesondere aufgrund der neu gewonnenen Mitstreiter, durch die sich die Teilnahme schon gelohnt hat, und auch im Vergleich zu vorhergehenden Wahlen im Kreis können wir also einen minimalen Aufwärtstrend in Gießen feststellen.

Zum ersten Mal sind wir in Gießen im Kreis naher der 5%. Das ist unerwartet und toll. Danke! Sehr erfreut bin ich zudem über die neu gewonnenen Mitstreiter!

Wir haben den parteiinternen hessenweiten Rekord von 6 % eingestellt. Das ist super und vollkommen unerwartet. Im Hinblick auf die neu gewonnenen Mitstreiter ist das ein schöner Ausblick zur Kommunalwahl 2016!

Fatal Error im Parteiensystem. Piraten bei über 8 % bei einer Personenwahl, bei der Piraten € 500 reingesteckt haben und die anderen beiden Mitbewerber gefühlte € 100 000? Wo ist der Bug?

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